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Segen und Fluch der Schufa

Geld ist ein Steuerungsmittel, das auch festlegt, welche Menschen arm und welche reich sind. Und welche Menschen viel verdienen sollen und welche Menschen weniger Einkünfte erhalten. Nicht immer wird diese Verteilung als Gerecht eingestuft. In liberalen Kreisen ist man der Ansicht, dass sogenannte Leistungsträger auch mehr Geld verdienen sollen als andere Mitbürger. Mit dem Begriff der „Leistungsträger“ werden dann allerdings Manager, Banker und andere Finanzdienstleister assoziiert. Sind das tatsächlich unserer Leistungsträger? Oder sind das nicht viel eher die Hauptschullehrer, Krankenpfleger und die Erzieherinnen in der Kindertagesstätte? Sind dies nicht die Menschen, die unsere Gesellschaft beisammen halten? In linken Kreisen wird man diese Fragen vermutlich bejahen. Tatsächlich sind das die Berufsgruppen mit eher kleinen Einkommen. Dies wird damit begründet, dass diese Menschen aus öffentlicher Hand bezahlt werden, während der reiche Anleger aus Mitteln der privaten Wirtschaft versorgt wird. Doch genau genommen ist der Anleger ja auch ein Mensch, der den Arbeitern Mittel entzieht und in die eigene Brieftasche umverteilt. Denn jeder Arbeiter muss dem Kapitalgeber einen Teil seines Verdienstes überlassen, damit dieser seine Verzinsung erreicht. Bei Börsengängen wird immer wieder davon gesprochen, dass neues Geld in das Unternehmen fließt. Doch dies ist auch immer mit einer Verzinsung verbunden, die von den Anlegern erwartet wird. Und so wird mit Geld wiederum Geld produziert und dies sind Mittel, die den tatsächlich arbeitenden dann fehlen.

Fleißig und doch arm

Es hat nicht unbedingt etwas mit mangelndem Fleiß zu tun, wenn ein Mensch in Armut gerät. Eines der größten Armutsrisiken ist die Gründung einer Familie. Kinder sind eine Investition, die fortlaufend über mindestens 18 Jahre getätigt wird und die sich in aller Regel schlecht bis überhaupt nicht verzinst. Längst sind die Zeiten vorbei, dass man Kinder als Altersvorsorge und Pflegeoption betrachtet hat. Kinder sind heute eher ein Luxus oder gar ein gesellschaftliches Statussymbol. Und Kinder kosten sehr viel Geld. Das können bis zum 18. Lebensjahr durchaus mehr als einhunderttausend Euro sein und meist beginnt in diesem Alter erst die Zeit des Studiums und somit eine weitere Phase in der der Nachwuchs unterstützt sein will. Wer sich für eine Familie mit Kindern entschieden hat, der steht vor einer großen finanziellen Herausforderung bei einem Jobverlust. Natürlich gibt es in Deutschland das soziale Netz in Gestalt des Arbeitslosengeldes I und II, aber dies setzt lediglich auf die Grundsicherung, nicht auf den Erhalt des bisherigen Lebensstils. Wer beispielsweise ein Haus abbezahlen muss, der wird die Tilgungen und die Zinsen nicht von den sozialen Kassen bezahlt bekommen. Viele Menschen bezahlen auch noch für ihr Auto und haben andere Kosten, die im Falle des Verlusts des Arbeitsplatzes zu erheblichen finanziellen Engpässen führen. Und dann schält sich oft auch noch die Schufa ein.

Wenn die Schufa einschreitet

Die Schufa hat den Zweck, Menschen vor Überschuldung zu schützen. Aber auch die Gläubiger sollen davor geschützt werden, dass Kunden in finanziellen Engpässen zum Zahlungsausfall führen. Wenn bereits an anderer Stelle unbezahlte Forderungen bestehen, dann wird dies mit einem entsprechenden Vermerk bei der Schufa registriert, was dazu führen kann, dass ein anderer Dienstleister oder Anbieter dem Kunden eine Bestellung verweigert. Dies kann auch zur Folge haben, dass notwendige Verträge, wie etwa der Handyvertrag oder der Internetzugang nicht mehr abgeschlossen werden können. Und gerade für Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, wären solche Dienste besonders wichtig, um das eigene Leben wieder geregelt zu bekommen. Für diesen Fall gibt es auch Anbieter, die bewusst auf die Schufaprüfung verzichten und sich an jene Kunden wenden, die bereits bei der Schufa entsprechend vermerkt sind. Die Website http://internet-ohne-schufa.info/ stellt Konzepte des Internetzugangs vor, die auch mit einem Schufaeintrag genutzt werden können.

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